Sonnenglas-Gründer läuft für Kinderhilfsprojekte in Afrika

Seit 2012 organisiert die britische Organisation Street Child einen 42 Kilometer Lauf im afrikanischen Sierra Leone zugunsten humanitärer Projekte. Im Mai 2018 war Sonnenglas-Gründer Stefan Neubig beim Charity-Marathon durch den Dschungel mit dabei.

Das kleine Sierra Leone in Westafrika zwischen Liberia und Guinea zählt zu den ärmsten Ländern der Erde. 7 Millionen Menschen leben hier, über 70 Prozent müssen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Betroffen von der Armut sind vor allem viele Kinder. Das Ziel der 2008 in Großbritannien gegründeten Organisation Street Child ist es deshalb, den Kindern, die in Sierra Leone und in anderen Teilen der Welt kein Zuhause haben, Zugang zu Bildung und dadurch ein besseres Leben zu ermöglichen.

Sonnenglas-Gründer Stefan Neubig in Sierra Leone / © Street Child

Einer der Höhepunkte bildet jedes Jahr der Charity-Marathon in Sierra Leone, den Street Child veranstaltet. Teilnehmer aus der ganzen Welt nehmen an dem Lauf teil, dessen Spendenerlös den Projekten vor Ort zugute kommt. Mit dabei war im Mai 2018 auch der Gründer von Sonnenglas, Stefan Neubig. Für den erfahrenen Marathon-Läufer war es der erste Lauf in dem afrikanischen Land, das in den 90er Jahren Schlachtfeld eines Bürgerkriegs war, 2014 eine schlimme Ebolafieber-Epidemie erlebte und sich nur langsam erholt.

Stefan lief den Marathon zugunsten zahlreicher Kinderhilfsprojekte / © Street Child*

„Mich hat die humanitäre Idee des Marathons begeistert. Wir waren fast eine Woche vor Ort und haben viele Menschen und vor allem die Kinder kennenlernen dürfen, die von den Street Child Projekten profitieren. Dabei erhielten wir ein sehr gutes Gefühl dafür, was die Menschen benötigen und wie wir im Rest der Welt helfen können“, sagt der 31-Jährige.

Über Stock und Stein

Die mehr als 500 Läufer starteten um 6 Uhr morgens bevor die große Hitze kam. Der Marathon führte sie dann tagsüber bei weit über 30 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von knapp 90% über Sand, Stein, Hügel und mitten durch den Dschungel. Die Distanz durften die Athleten je nach Erfahrung selbst bestimmen - zwischen 5 und 42 Kilometer waren die Strecken jeweils lang. Ausgangspunkt für den Marathon in dem westafrikanischen Land war die drittgrößte Stadt Sierra Leones, Makeni. Von dort ging es zu Fuß in die 2-3 Stunden entfernte Hauptstadt Freetown.

Die Teilnehmer des Marathons sorgten selbst für ihre Anreise und Unterkunft und lösten ihr Marathon-Ticket über eine Spende an die Street Child Projekte in Sierra Leone. Insgesamt kamen so über 170.000 Euro zusammen. Fünf Tage lang konnte Stefan so nicht nur die Arbeit von Street Child kennenlernen und direkt unterstützen, sondern traf auch viele Kinder, welche die von der Organisation gebauten Schulen besuchen. Street Child bildet darüber hinaus auch Lehrer aus und versucht laufen Kinder von den Straßen zu holen und in familiäre Umgebungen zu integrieren. In kleinen Workshops lernten die Läufer auch ein wenig "Krio“, eine auf dem Englischen basierende Kreolsprache, die von etwa 5 Prozent der Bevölkerung gesprochen wird.

Fußball verbindet: Die Läufer beim Spiel mit den Kindern in Sierra Leone / © Street Child

Für Stefan waren es spannende und berührende Momente, die ihn darin bestärkt haben, das Engagement von Sonnenglas weiter auszubauen. „Es war überwältigend und hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Zu sehen, wie viele Kinder körperlich schwer arbeiten müssen anstatt in die Schule gehen zu können, hat mir verdeutlicht, dass wir mit Partnerschaften vor Ort noch mehr dazu beitragen können, die Lebenswelten der Kinder in Sierra Leone aber auch anderswo zu verbessern.“

Im Ziel: Sonnenglas-Gründer Stefan Neubig / © Street Child

Über Street Child

Weltweit können 121 Millionen Kinder keine Schulen besuchen. Die in Großbritannien im Jahr 2008 von Unternehmer Tom Dannatt gegründete Organisation Street Child versucht deshalb, so viele Kinder wie möglich von der Straße zu holen und ihnen den Weg zu Bildung und Sicherheit zu ermöglichen. Street Child engagiert sich in Sierra Leone, Nepal, Liberia und Nigeria.

Street Child baut Schulen und bildet Lehrer aus / © Street Child

Autor: Daniel Hufeisen