Am 24. März 2018 haben in 181 Ländern auf der ganzen Welt über 7.000 Städte die Beleuchtung von Wahrzeichen und bekannten Bauwerken ausgeschaltet, um auf die verheerenden Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels aufmerksam zu machen. Schwerpunkt der diesjährigen Earth Hour waren Tierarten, die aufgrund des Klimawandels bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sind. Sonnenglas hat die Aktion des World Wide Fund For Nature (WWF) am Brandenburger Tor in Berlin unterstützt.
Das Sonnenglas spendet Licht, als es am Brandenburger Tor dunkel wird. (© Daniel Seiffert/WWF).
Die erste Earth Hour begann 2007 in Sydney mit einer Veranstaltung des WWF Australien, bei der symbolisch das Licht ausgeschaltet wurde, um auf unnötigen Stromverbrauch aufmerksam zu machen. Australien war damals eines der Länder mit dem größten CO2-Ausstoß pro Person und sah sich zu diesem Zeitpunkt mit Wassermangel, Dürreperioden und daraus resultierenden Waldbränden konfrontiert, wodurch der Klimawandel auch in Wahlkämpfen und den Medien immer präsenter wurde.
Inzwischen ist aus der Earth Hour eine weltweite Bewegung geworden, die vom WWF koordiniert wird und der sich jedes Jahr immer mehr Organisationen, Unternehmen und Länder anschließen. Das einstündige Ausschalten des Lichts an einem festgelegten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ist dabei zentraler Bestandteil der Klima- und Umweltschutzaktion. Insbesondere die Beleuchtung öffentlicher Denkmäler und Bauwerke sowie die Werbebeleuchtung von Unternehmen wird ausgeschaltet. Die diesjährige Earth Hour fand am 24. März zwischen 20.30 und 21.30 Uhr statt. Wir erzählen euch nun die Geschichte eines Tatorts.
Es ist der 24. März 20.00 Uhr am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Wir befinden uns an einem Tatort. Absperrband, Umrisse von Opfern auf dem Boden, Spurensicherung. In der Mitte des Tatorts steht eine fast 2 Meter große Erdkugel mit offener Struktur und einem Holzgestell. Lichtakzentuierungen der Kontinente lassen die Erdkugel lebendig erscheinen.
Der WWF machte das Brandenburger Tor zum Klima-Tatort (© Daniel Seiffert/WWF).
Der diesjährige Slogan der Earth Hour „Everything is connected“ (#Connect2Earth) spiegelt sich in der gesamten Installation wider: Das Zusammenspiel der Erdkugel, der Umrisse und der Dreiecke am Gerüst - alles ist miteinander verbunden. Doch wem gehören die Umrisse? Tieren! Genauer gesagt Tierarten, die aufgrund des Klimawandels ausgestorben sind oder vom Aussterben bedroht sind.
Immer mehr Zuschauer- und Zuschauerinnen bleiben interessiert stehen. Der WWF verteilt Sonnenglas Laternen an sie, in denen auf einer Banderole „Earth Hour“ steht. Der bekannte ehemalige Tatort-Kommissar Andreas Hoppe macht zusammen mit Christoph Hinrichs, dem Vorstand Naturschutz beim WWF in einer Rede deutlich, wie schlimm es um das Aussterben der Tierarten wirklich steht. „Mit der Earth Hour machen wir darauf aufmerksam, dass wir dringend handeln müssen, damit ein großer Teil unserer Artenvielfalt nicht schon bald unwiederbringlich verloren ist“, so Hoppe. WWF-Vorstand Christoph Hinrichs erklärte, es sei höchste Zeit, unsere Wirtschafts- und Lebensweise an unseren Planeten anzupassen und nicht umgekehrt. Beide Redner gaben aber auch Hoffnung: Denn wir können die Biodiversität schützen. Nur handeln müssen wir jetzt, nicht erst morgen.
Schauspieler Andreas Hoppe mit Christoph Hinrichs vom WWF.
20.30 Uhr ist es dann soweit: Das Licht geht aus. Fast mystisch mutet das Brandenburger Tor an. Lediglich die Erdkugel in der Mitte der Inszenierung und zahlreiche Sonnenglas Laternen und Kerzen am Rand der „Crime Scene“ erhellen den Platz. Die Zentrale Aussage der Inszenierung ist klar: Mit dem eigenen Verhalten tragen wir dazu bei, dass sich die Auswirkungen des Klimawandels täglich verschlimmern. Doch wir können etwas tun, indem wir Stück für Stück unser Verhalten hin zu einem grüneren Leben ändern und die Politik zum Handeln auffordern und so dem Klimawandel entgegenwirken.
Am Brandenburger Tor in Berlin ging am 24. März 2018 für eine Stunde das Licht aus.
Um kurz vor 21.00 Uhr kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WWF, Schauspieler Andreas Hoppe und viele Passanten um den Tatort zusammen. Viele Menschen halten Sonnenglas Laternen in der Hand. Ein Chor mit 40 Mitgliedern formiert sich in ihrer Mitte und stimmt, begleitet von Klavier und Percussions, in John Lennon’s „Imagine“ an. So klingt die Earth Hour in Berlin aus.
Autoren: Julia Hupe & Daniel Hufeisen