Sonnenglas Bright Minds:

Gesa Neitzel

In unserer Serie „Bright Minds“ stellen wir Euch ganz besondere Menschen vor. Menschen, die uns inspirieren, die besondere Lebenswege einschlagen und große Visionen für eine bessere Welt haben. Dieses Mal haben wir Gesa Neitzel um ein Gespräch gebeten.

Die junge Deutsche kündigte vor einigen Jahren ihren TV-Job in Berlin, machte 2015 eine Ausbildung zur Rangerin im Kruger National Park in Südafrika und schrieb anschließend ein Buch über ihre Zeit im Busch. Frühstück mit Elefanten wurde ein Bestseller. Auf ihrem Blog Wonderful Wild und ihrem gleichnamigen Youtube-Kanal berichtet sie seitdem über ihre Erlebnisse in der afrikanischen Wildnis.

Gesa Neitzel reiste in den südafrikanischen Busch, um Rangerin zu werden / © Wonderful_Wild

Hallo Gesa, wie kommt man auf die Idee von Berlin in die südafrikanische Wildnis auszuwandern?

Berlin war für mich eigentlich schon immer nur ein „großes Wartezimmer“. Ich hatte nicht vor, dort alt zu werden und habe insgeheim eigentlich immer nach einer Alternative gesucht. In meinem ersten Urlaub in Südafrika kam diese dann mehr oder weniger durch Zufall. Ich lernte andere Ranger kennen, die mir von ihrer Ausbildung erzählten. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon lange nach einer Alternative zu meinem Fernseh-Job gesucht und war bereit für ein echtes Abenteuer.

Einen Großteil des Jahres verbringt Gesa hier… / © Wonderful_Wild

Aussteigen und ganz neu anfangen. Das ist ja ein lebensentscheidender Schritt. Wie bist Du ihn gegangen?

Ich denke, was mir geholfen hat, war eine Deadline zu setzen. Nach diesem ersten Südafrika-Urlaub gab ich mir selbst ein Jahr. Nach diesem einen Jahr wollte ich wieder im Flieger nach Afrika fliegen und die Ausbildung zur Rangerin anfangen. Ganz viel Kraft und Unterstützung kam ganz bestimmt von meiner Familie.

Wie sieht Dein Leben heute aus?

Mein Leben spielt sich momentan auf zwei Kontinenten ab: Ich bin mehrere Monate im Jahr in Deutschland und den Rest der Zeit reise ich durch Afrika mit meinem Freund Frank. Wir haben gerade keinen festen Wohnsitz, sondern leben seit diesem Jahr in unserem alten Land Rover Defender – irgendwo unterwegs. Das war unser beider Wunsch. Wir wollen im Moment so frei wie möglich sein und die letzten wilden Orte Afrikas entdecken.

…und erlebt spannende Abenteuer mit ihrem Freund Frank / © Wonderful_Wild

Du arbeitest an einem der schönsten Plätze der Erde. Was sind Deine Aufgaben als Rangerin?

Ein Ranger oder ein “Safari Guide” zeigt Touristen in Afrika die wilden Tiere und die Natur und bringt sie ihnen näher. Als Ranger fungiere ich dabei als Übersetzerin der Natur und setzt das Geschehen und die Tiersichtungen in Kontext, indem ich z.B. das Tierverhalten erkläre oder Spuren lese.

Wenn Du ein Wort hättest, um Südafrika zu beschreiben, welches wäre das und warum?

Vielfältig. Ich finde, Südafrika hat von allem etwas: Wunderschöne Küsten, spannende Menschen, pulsierende Großstädte, leckeres Essen – und die Big 5. Nicht viele andere Länder können das.

Begegnungen der besonderen Art: Gesa liebt die afrikanische Natur- und Tierwelt / © Wonderful_Wild

Was magst Du am Sonnenglas, der Solarlaterne aus Südafrika?

Was mir am Sonnenglas gefällt, ist die geniale Idee dahinter. Einmal im Haushalt, hat man für immer Licht, ohne jemals wieder für Strom bezahlen zu müssen. Wir finden die Solarlaternen in vielen Busch-Camps vor, die wir besuchen. Vor allem auf mobilen Zelt-Safaris sind sie Gold wert. Früher nahm man am Abend Petroleumlampen mit ins Zelt – mit Solarlaternen ist das natürlich wesentlich einfacher, sicherer und – heller! geworden.

Das Sonnenglas ist der ideale Begleiter auf einer Safari, denn es braucht keine Steckdose.

Welche Rolle spielt für Dich das Thema Nachhaltigkeit auf Safari und wie lässt es sich integrieren?

Nachhaltigkeit ist auf Safari sehr wichtig. Wir arbeiten nur mit Camps zusammen, die ihren Beitrag leisten, um die Natur und die Tiere zu bewahren und sich respektvoll in der Wildnis bewegen. Auf Safari lässt sich Nachhaltigkeit natürlich mit dem Einsatz von Solarenergie integrieren – mehr und mehr Camps sind zu 100% solarbetrieben. Gäste bekommen oftmals wiederverwendbare Wasserflaschen. Offroad-Fahren wird zu einem Großteil vermieden, um die Vegetation nicht zu beschädigen. Frank und ich versuchen außerdem, Aufklärungsarbeit zu leisten. Als Guides verstehen wir uns als Brücke zwischen der Natur und dem Menschen – eine Verantwortung, die wir durchaus ernst nehmen.

Gesa und Frank bieten geführten Touren zu den schönsten Orten Südafrikas an / © Wonderful_Wild

Was sind Deine drei Reisetipps für jemanden, der noch nie in Südafrika war?

  1. Mehr Zeit im Busch einplanen. Die meisten Reisenden planen nur zwei, drei Nächte mit Löwen, Elefanten und Co. ein und sind dann meist enttäuscht, weil sie noch nicht alles gesehen haben.

  2. Bei der ersten Reise auf jeden Fall in einer Lodge wohnen und sich von einem Guide alles genau erklären lassen. Nicht nur ist ein Lodge-Aufenthalt eine tolle Erfahrung, ein Guide ist außerdem sehr hilfreich, um Zusammenhänge zu verstehen und die Tiere überhaupt zu finden! Danach kann man immer noch auf eigene Faust entdecken.

  3. Die Kamera auch mal weglegen und einfach nur genießen.

Die Natur Afrikas ist einmalig / © Wonderful_Wild

Was sind Deine Pläne für die Zukunft?

Frank und ich wollen in den nächsten zwei Jahren erstmal auf den Straßen Afrikas unterwegs sein und zu Orten vorstoßen, die wir noch gar nicht kennen. Danach wollen wir uns natürlich irgendwo zusammen niederlassen und unseren Teil dazu beitragen, diese wunderschöne Welt zu bewahren.

Gesa bei der Arbeit in der südafrikanischen Wildnis / © Wonderful_Wild

Hier geht’s zu unserem „Bright Minds“ Interview mit Zero Waster Bloggerin [Shia Su][LINK 7]. Die Fragen stellte Daniel Hufeisen.

photo in header © Wonderful_Wild